Meistermannschaft 1936/1937

Wilhelm See führte den Vereinsvorsitz. 1939 begann der 2.Weltkrieg. Kurze Zeit später erlahmte der Spielbetrieb weitgehend, lediglich die Jugend war noch aktiv. Der Krieg unterbrach vorerst die Entwicklung des Vereins – die Hoffnung, vielleicht nach Kriegsende mit den Nachwuchskräften eine neue Mannschaft aufzubauen, sollte sich nicht erfüllen. Einige talentierte Spieler kehrten nicht wieder in ihre Heimat zurück, der Krieg hatte deutliche Spuren hinterlassen. Der unheilvolle Krieg war im Frühjahr 1945 beendet, die Sorgen und Nöte waren sehr groß. Das Volk hungerte, das Vereinsleben war untersagt, die Zukunft schien ungewiss und unsicher. Der Fußballsport war jedoch nicht in Vergessenheit geraten. Einige alte Anhänger des beliebten Spiels bemühten sich, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Im August 1945 stellte der Sportkamerad Martin Berlitz einen „Antrag auf Erteilung einer Genehmigung für ein Fußballspiel“. Der damalige Bürgermeister der Stadt, Johannes Apel, befürwortete den Antrag, der amerikanische Stadtkommandant genehmigte das Spiel. Am 19. August 1945 konnte so das erste Spiel nach dem Krieg ausgetragen werden. Gegner war eine Mannschaft aus Breitenbach, die mit 5:2 Toren geschlagen werden konnte. Ein festes Vereinsgefüge bestand zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Besatzungsmächte ließen die erneute Gründung der alten Vereine nicht zu. Später stellte die amerikanische Militärregierung die Gründung eines Vereins für die Stadt Bebra in Aussicht. 

Aus dem Fußballverein Bebra und dem TSV Bebra wurde der Großverein „Turn-und Sportverein 1887/1911 Bebra (Tuspo Bebra). Karl Eisel wurde Vorsitzender des Gesamtvereins, die Sparte Fußball offiziell am 16.November 1945 im Hessischen Hof ins Leben gerufen. Nachdem Bebra in sechs Spielen um die Kreismeisterschaft, die im Dezember 1945 und Januar 1946 ausgetragen wurden, siegreich blieb – Richelsdorf wurde mit 27:0 besiegt – begann im Januar 1946 wieder ein geregelter Spielbetrieb in der Kurhessen-Liga. Nun sollte eine sehr erfolgreiche Zeit beginnen. In der Spielzeit 1946/47 konnte man die Meisterschaft erringen. 

Die Mannschaft von damals hatte nicht zuletzt durch die Zuwanderung von überdurchschnittlichen Spielern, die aus dem Osten kamen und auf dem Bahnhof abgefangen wurden – Gattner, Kollo, Geßwein, Giedow, Kirch – eine erstaunliche Spielstärke erreicht. Die Fußballbegeisterung erreichte in Bebra ihren vorläufigen Höhepunkt: 3000 bis 4000 Zuschauer schauten sich die Spiele an. Der nach dem Krieg gegründete Gesamtverein löste sich wieder auf – es kam zur Wiedergründung des Fußballvereins. Ab dem 14. Oktober 1948 trug der Verein seinen Namen „1. Fußballverein 1911 e.V. Bebra“. Zum 1. Vorsitzenden wurde Alfred Kamprath. 

Vom 3. bis 10.Juni 1951 konnte der Verein sein 40-jähriges Bestehen feiern. Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und der Sportverbände überbrachten Glückwünsche. Als Stadt an der Zonengrenze wurden auch die sportlichen Beziehungen zur Ostzone gepflegt, so war ein Spiel gegen den zweifachen Ostzonenmeister BDG Motor Zwickau zu Gast in Bebra, das der FV Bebra mit 3:0 gewinnen konnte. So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass schon in den fünfziger Jahren Bebra nicht nur eine Eisenbahnerstadt war, sondern auch eine Fußballstadt wurde, deren Ruf durch ganz Hessen bekannt war, auch durch seinen Sportplatz, die Biberkampfbahn, zu dessen Einrichtung die Vereinskameraden tatkräftig mitgeholfen hatten und der damals als mustergültig angesehen wurde. Nicht unerwähnt bleiben darf aber auch die Unterstützung durch die Stadt Bebra mit dem damaligen Bürgermeister Mende an der Spitze. 

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